Johannes 1:1 - Im Anfang war das Wort



Die wohl beliebteste Bibelstelle, welche trinitarische Christen verwenden, um zu beweisen, dass Jesus (a.) Gott sei, befindet sich im Johannes Evangelium und soll im folgenden Beitrag behandelt werden.

Die Behauptung

Alle Christen glauben daran, dass Jesus (a.) das folgende Wort ist:

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.” [Johannes 1:1]

„Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.” [Johannes 1:14]

Durch die Behauptung, dass das Wort Jesus (a.) und Jesus (a.) Gott sei, ergibt sich folgende Bedeutung:

„Im Anfang war Gott, und Gott war bei Gott, und Gott war Gott.” [Johannes 1:1]

„Und Gott wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen von Gott, voller Gnade und Wahrheit.” [Johannes 1:14]

Im Anfang war das Wort?

Um diesen Text von seiner unvernünftigen Interpretation zu befreien, sollten wir zuerst untersuchen, um was es sich bei dem Wort handelt, denn es heißt:

„Im Anfang war das Wort.” [Johannes 1:1]

Kann damit Gott gemeint sein? Hat Er laut Bibel Anfang oder Ende?

„Ein Gebet Moses, des Mannes Gottes: »Herr, Du bist unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht! Ehe die Berge wurden und Du die Erde und den Erdkreis hervorbrachtest, ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist Du Gott!«” [Psalmen 90:1-2] „Dein Thron steht fest von Anbeginn; von Ewigkeit her bist Du!” [Psalmen 93:2] „Dem König der Ewigkeit aber, dem unvergänglichen, unsichtbaren, allein weisen Gott, sei Ehre und Ruhm von Ewigkeit zu Ewigkeitk! Amen.” [1. Timotheus 1:17]

Das Wort, wovon zu Beginn die Rede ist, kann also nicht Gott sein, da es im Anfang ist, während Gott laut der Bibel nicht im Anfang, sondern in Ewigkeit zu Ewigkeit ist, war und immer sein wird.

Und das Wort war bei Gott?

Nachdem wir festgestellt haben, dass das Wort ein Geschöpf im Anfang ist, wird es nun auch mehr Sinn ergeben, dass dieses Geschöpf bei Gott war und nicht Gott bei Gott, denn das Zweite hätte zur Folge, dass zwei Götter beieinander existierten, was einen Widerspruch in der Bibel erzeugen würde:

„Dir ist es gezeigt worden, damit du erkennst, daß der Herr Gott ist, und keiner sonst als Er allein.” [5. Mose 4:35] „Jesus aber antwortete ihm: Das erste Gebot unter allen ist: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist Herr allein.«” [Markus 12:29]

Gott ist demnach nicht bei Gott, da es nur einen Gott gibt. Es handelt sich also wieder um ein Geschöpf. Da Gott aber von Ewigkeit zu Ewigkeit existiert und daher erhaben über einen Ort ist, während das Wort ein Geschöpf im Anfang war, welches somit an einen Ort gebunden ist, kann es nicht so zu verstehen sein, dass das Wort bei Gott an einem Ort war oder Gott beim Wort an einem Ort.

„Was für ein Haus wollt ihr Mir denn bauen? Oder wo ist der Ort, an dem Ich ruhen soll? Denn dies alles hat Meine Hand gemacht, und so ist dies alles geworden, spricht der Herr. Ich will aber den ansehen, der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der zittert vor Meinem Wort.” [Jesaja 66:1-2]

Die Aussage:

„Und das Wort war bei Gott.” [Johannes 1:1]

Muss daher in Anbetracht folgender Verse ausgelegt werden:

„Mein Schild ist bei Gott, der den von Herzen Aufrichtigen hilft.” [Psalmen 7:11] „Ja, steht mein Haus nicht fest bei Gott? Denn er hat einen ewigen Bund mit mir gemacht, in allem wohl geordnet und sicher wird er nicht alles gedeihen lassen, was mir zum Heil und zur Freude dient?” [2. Samuel 23:6] „Dem Vorsänger. Von David: Bei dem Herrn habe ich Zuflucht gefunden! Wie sagt ihr denn zu meiner Seele: »Flieh wie ein Vogel auf eure Berge?«” [Psalmen 11:1] „Haben denn die Übeltäter keine Einsicht, die mein Volk verschlingen, als äßen sie Brot? Den Herrn rufen sie nicht an. Dann erschrecken sie furchtbar, weil Gott bei dem Geschlecht der Gerechten ist!” [Psalmen 14:4-5]

Das Wort steht Gott demnach spirituell sehr nah und nicht örtlich.

Und das Wort war Gott?

Da wir bis jetzt eindeutig festgestellt haben, dass das Wort ein Geschöpf ist, wissen wir nun, dass die Bibel hier ein Geschöpf als Gott bezeichnet. Dies mag für Muslime ungewohnt klingen, da es vom islamischen Sprachgebrauch abweicht, doch in der biblischen Sprache ist es nicht unüblich ein Geschöpf als Gott zu bezeichnen. 

Schauen wir uns einige Bibeltexte an, welche dies belegen:

„Da hoben die Juden wiederum Steine auf, um ihn zu steinigen. Jesus antwortete ihnen: »Viele gute Werke habe ich euch gezeigt von meinem Vater; um welches dieser Werke willen wollt ihr mich steinigen?« Die Juden antworteten ihm und sprachen: »Nicht wegen eines guten Werkes wollen wir dich steinigen, sondern wegen Gotteslästerung und zwar weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst!« Jesus antwortete ihnen: »Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn es diejenigen Götter nennt, an die das Wort Gottes erging und die Schrift kann doch nicht außer Kraft gesetzt werden, wieso sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst! Weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?«” [Johannes 10:31-36] 

„Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.” [Römer 8:14] „Dankst du so dem Herrn, du törichtes und unweises Volk? Ist er nicht dein Vater, dein Schöpfer, der dich gemacht und bereitet hat?” [5. Mose 32:6]

„Da erging das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste. Und er kam in die ganze Umgegend des Jordan und verkündigte eine Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.” [Lukas 3:2-3] „Aber in derselben Nacht erging das Wort Gottes an Natan.” [1.Chronik 17:3] „Da erging das Wort des Herrn an Samuel.” [1.Samuel 15:10] „Und als David am Morgen aufstand, erging das Wort des Herrn an den Propheten Gad, den Seher Davids.” [2.Samuel 24:11] „Auch erging das Wort des Herrn durch den Propheten Jehu, den Sohn Hananis.” [1.Könige 16:7] „Und nach langer Zeit, im dritten Jahre, erging das Wort des Herrn an Elia.” [1.Könige 18:1] „Und Hiskia weinte sehr. Als aber Jesaja noch nicht zur mittleren Stadt hinausgegangen war, erging das Wort des Herrn an ihn.” [2.Könige 20:4] „Da erging das Wort des Herrn an den Propheten Jeremia.” [Jeremia 37:6] „Erging das Wort des Herrn an Ezechiel, den Sohn Busis.” [Hesekiel 1:3] „Da erging das Wort des Herrn durch den Propheten Haggai.” [Haggai 1:3] „Am vierundzwanzigsten Tage des elften Monats im zweiten Jahre des Darius, erging das Wort des Herrn an Sacharja, den Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos, den Propheten.” [Sacharja 1:7] „Und Aaron soll für dich (Moses) zum Volk reden, so wird er dein Mund sein, und du (Moses) sollst für ihn Gott sein.” [2. Mose 4:16] „Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen; bei den Ungläubigen, denen Satan, der Gott dieser Weltzeit, die Sinne verblendet hat, so daß ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist.” [2. Korinther 4:3-4]

„Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich.” [1. Mose 1:26] „Und Gott der Herr sprach: »Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner, indem er erkennt, was gut und böse ist.«” [1. Buch Mose 3:22]

Wie wir sehen wird laut der Bibel nicht nur jeder Prophet Gott genannt, an dem das Wort erging, sondern sogar der Satan selber wird Gott genannt. Da Gott in Bezug auf Propheten nur göttlicher Stellvertreter bedeuten kann, wie man es am Beispiel von Moses (a.) gut erkennt, ist dies die vernünftigste Deutung der behandelten Textstelle:

„Und das Wort war Stellvertreter Gottes.” [Johannes 1:1]

Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns?

Auch hier beweist die Bibel selber, dass das Wort nicht Gott sein kann:

„Denn die Ägypter sind Menschen und nicht Gott, und ihre Pferde sind Fleisch und nicht Geist.” [Jesaja 31:3] „Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereuen würde. Was er gesagt hat, sollte er es nicht tun? Was er geredet hat, sollte er es nicht ausführen?” [4. Mose 23:19] „Sollte aber Gott wahrhaftig bei den Menschen auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können Dich nicht fassen; wie sollte es denn dieses Haus tun, das ich gebaut habe?” [2. Chronik 6:18] „Aber wohnt Gott wirklich auf Erden? Siehe, die Himmel und aller Himmel Himmel mögen Dich nicht fassen; wie sollte es denn dieses Haus tun, das ich gebaut habe?” [1.Könige 8:27] „Denn ich, der Herr, verändere Mich nicht; deshalb seid ihr, die Kinder Jakobs, nicht zugrundegegangen.” [Maleachi 3:6] „Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei Dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel.” [Jakobus 1:17]

Ein Geschöpf wurde also Fleisch und nicht der unveränderbare Gott:

„Daran erkennet ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt: »Jesus ist der im Fleisch gekommene Christus« der ist von Gott.” [1. Johannes 4:2] „Denn viele Irrlehrer sind hinausgegangen in die Welt, die nicht bekennen, daß Jesus der im Fleisch gekommene Christus ist; das ist der Irrlehrer und der Antichrist.” [2. Johannes, 1:7]

Jesus (a.) ist also laut Bibel der ins Fleisch gekommene Christus bzw. Messias, aber nicht der ins Fleisch gekommene Gott.

Was ist logischer?

Dass Jesus (a.) der fleischgewordene Gott wäre, lässt sich durch die Verse im Johannes Evangelium nicht belegen. Eher entkräften die biblischen Textstellen die Lehre, dass Jesus (a.), der mit Anfang beschrieben wird, der unveränderbare Gott wäre. Abschließend erwähnen wir noch einmal beide Deutungen, wonach jeder dies anhand des Ergebnisses selber rational nachzuvollziehen kann.

Konsequenz der trinitarischen Interpretation:

„Im Anfang war Gott, und Gott war bei Gott, und Gott war Gott.” [Johannes 1:1]

„Und Gott wurde Fleisch und wohnte unter uns.” [Johannes 1:14]

Unser Verständnis des Textes:

„Im Anfang war Jesus, und Jesus war bei Gott, und Jesus war Stellvertreter Gottes.” [Johannes 1:1]

„Und Jesus wurde Fleisch und wohnte unter uns.” [Johannes 1:14]


Segnung und Rechtleitung sei auf den Wahrheitssuchenden.