Die Sündenvergebung in der Bibel


Von jenen, die sich dem Christentum zuschreiben, wird oft die Behauptung aufgestellt, dass es keine andere Möglichkeit gebe, dass Gott Sünden vergibt, außer dem Opfertod. Stimmt diese Behauptung mit der Bibel überein oder zeigt diese auch andere Wege?

Sündenvergebung durch Ablegen von Unreinheit

„Und er ließ mich den Hohenpriester Jeschua sehen, wie er vor dem Engel des Herrn stand; der Satan aber stand zu seiner Rechten, um ihn anzuklagen. 2 Da sprach der Herr zum Satan: »Der Herr schelte dich, du Satan; ja, der Herr schelte dich, er, der Jerusalem erwählt hat! Ist dieser nicht ein Brandscheit, das aus dem Feuer herausgerissen ist?« 3 Jeschua aber hatte unreine Kleider an und stand doch vor dem Engel. 4 Und er begann und sprach zu denen, die vor ihm standen: »Nehmt die unreinen Kleider von ihm weg!« Und zu ihm sprach er: »Siehe, ich habe deine Sünde von dir genommen und lasse dir Festkleider anziehen! 5 Und ich habe geboten: Man setze einen reinen Kopfbund auf sein Haupt!« Da setzten sie den reinen Kopfbund auf sein Haupt und bekleideten ihn mit Gewändern, während der Engel des Herrn dabeistand.” [Sacharja 3:1-5]

Sündenvergebung durch Verbrennung

„Im Todesjahr des Königs Ussija sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron, und seine Säume erfüllten den Tempel. 2 Seraphim standen über ihm; jeder von ihnen hatte sechs Flügel: Mit zweien bedeckten sie ihr Angesicht, mit zweien bedeckten sie ihre Füße, und mit zweien flogen sie. 3 Und einer rief dem anderen zu und sprach: »Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen; die ganze Erde ist erfüllt von seiner Herrlichkeit!« 4 Da erbebten die Pfosten der Schwellen von der Stimme des Rufenden, und das Haus wurde mit Rauch erfüllt. 5 Da sprach ich: »Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne unter einem Volk, das unreine Lippen hat; denn meine Augen haben den König, den Herrn der Heerscharen, gesehen!« 6 Da flog einer der Seraphim zu mir, und er hielt eine glühende Kohle in seiner Hand, die er mit der Zange vom Altar genommen hatte; 7 und er berührte meinen Mund [damit] und sprach: »Siehe, dies hat deine Lippen berührt; deine Schuld ist von dir genommen und deine Sünde gesühnt!«” [Jesaja 6:1-7]

Sündenvergebung durch Reue und Opfern von diesseitigem Wohlstandsbesitz

„Wenn ein Fürst sündigt und aus Versehen irgend etwas tut, wovon der Herr, sein Gott, geboten hat, daß man es nicht tun soll, und so Schuld auf sich bringt, und seine Sünde wird ihm bewußt, die er begangen hat, so soll er einen makellosen Ziegenbock, ein männliches [Tier], zum Opfer bringen; und er soll seine Hand auf den Kopf des Bockes stützen und ihn schächten an dem Ort, wo man das Brandopfer zu schächten pflegt vor dem Herrn; es ist ein Sündopfer. Und der Priester soll mit seinem Finger von dem Blut des Sündopfers nehmen und es auf die Hörner des Brandopferaltars tun; das [übrige] Blut aber soll er an den Fuß des Brandopferaltars gießen; und all sein Fett soll er auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen, gleich dem Fett des Friedensopfers. So soll der Priester ihm Sühnung erwirken für seine Sünde, und es wird ihm vergeben werden. Wenn aber jemand vom Volk des Landes aus Versehen sündigt, indem er etwas tut, von dem der Herr geboten hat, daß man es nicht tun darf, und Schuld auf sich bringt, und seine Sünde wird ihm bewußt, die er begangen hat, so soll er eine makellose Ziege, ein weibliches [Tier], zum Opfer bringen für seine Sünde, die er begangen hat, und er soll seine Hand auf den Kopf des Sündopfers stützen und das Sündopfer schächten an der Stätte des Brandopfers. Der Priester aber soll mit seinem Finger von seinem Blut nehmen und es auf die Hörner des Brandopferaltars tun und alles [übrige] Blut an den Fuß des Brandopferaltars gießen. Alles Fett aber soll er von ihm wegnehmen, wie das Fett von dem Friedensopfer weggenommen wird, und der Priester soll es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen zum lieblichen Geruch für den Herrn. So soll der Priester für ihn Sühnung erwirken, und es wird ihm vergeben werden.” [3. Buch Mose 4:22-31]

Sündenvergebung durch Reue und Ablassen von der schlechten Handlung

„Und es geschah im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, da erging dieses Wort vom Herrn an Jeremia: »Nimm dir eine Buchrolle und schreibe alle Worte darauf, die ich zu dir geredet habe über Israel und über Juda und über alle Völker, von dem Tag an, da ich zu dir geredet habe, von den Tagen Josias an bis zu diesem Tag! Vielleicht werden die vom Haus Juda auf all das Unheil hören, das ich ihnen anzutun gedenke, und umkehren, jeder von seinem bösen Weg, so daß ich ihnen ihre Missetaten und ihre Sünden vergeben kann!« [Jeremia 36:1-3]

„Da erschien der Herr dem Salomo in der Nacht und sprach zu ihm: »Ich habe dein Gebet erhört und mir diesen Ort zur Opferstätte erwählt.  13 Wenn ich den Himmel verschließe, so daß es nicht regnet, oder den Heuschrecken gebiete, das Land abzufressen, oder wenn ich eine Pest unter mein Volk sende,  14 und mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.« [2. Chronik 7:12-14]

Sündenvergebung durch Erlernen guter Handlungen

„Wenn der Himmel verschlossen ist und es nicht regnet, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie dann zu diesem Ort hin beten und deinen Namen bekennen und sich von ihrer Sünde abwenden, weil du sie gedemütigt hast, so höre du es im Himmel und vergib die Sünde deiner Knechte und deines Volkes Israel, indem du sie den guten Weg lehrst, auf dem sie wandeln sollen; und laß es regnen auf dein Land, das du deinem Volk zum Erbe gegeben hast!” [1. Könige 8:35-36]

Sündenvergebung durch Gerechtigkeit und Barmherzigkeit gegenüber Bedürftigen

„Man wird dich von den Menschen ausstoßen, und bei den Tieren des Feldes wirst du dich aufhalten; und man wird dich mit Gras füttern wie die Ochsen und dich vom Tau des Himmels benetzen lassen; und es werden sieben Zeiten über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste Macht hat über das Königtum der Menschen und es gibt, wem er will! Weil aber davon die Rede war, man solle den Wurzelstock des Baumes belassen, so wird auch dir dein Königtum wieder zuteil werden, sobald du erkennen wirst, daß der Himmel herrscht. Darum, o König, laß dir meinen Rat gefallen und brich mit deinen Sünden durch Gerechtigkeit und mit deinen Missetaten durch Barmherzigkeit gegen Elende, wenn dein Wohlergehen dauerhaft sein soll!” [Daniel 4:22-24]

Sündenvergebung durch Liebe und Erkenntnis statt durch Opfer

„Was soll ich mit dir tun, Ephraim? Was soll ich mit dir tun, Juda? Eure Liebe ist [so flüchtig] wie eine Morgenwolke, ja, wie der Tau, der früh vergeht! Darum habe ich sie behauen durch die Propheten, sie getötet durch die Worte meines Mundes, daß deine Gerichte seien wie ein Licht, das aufgeht. Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen und nicht am Opfer, an der Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern.” [Hosea 6:1-6]

Sündenvergebung durch Demut und Liebe

„Und indem er (Jesus) sich zu der Frau wandte, sprach er zu Simon: »Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, du hast mir kein Wasser für die Füße gegeben; sie aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit den Haaren ihres Hauptes getrocknet. 45 Du hast mir keinen Kuß gegeben; sie aber hat, seit sie hereingekommen ist, nicht aufgehört, meine Füße zu küssen. 46 Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt, sie aber hat meine Füße mit Salbe gesalbt. 47 Darum, sage ich dir, ihre vielen Sünden sind vergeben worden, denn sie hat viel Liebe erwiesen; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.«” [Lukas 7:44-47]

Sündenvergebung, indem man anderen vergibt

„Darum sage ich euch: »Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, daß ihr es empfangt, so wird es euch zuteil werden! Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. Wenn ihr aber nicht vergebt, so wird auch euer Vater im Himmel eure Verfehlungen nicht vergeben.«” [Matthäus 11:24-26]

Sündenvergebung durch das Einhalten von Geboten

„Und siehe, einer trat herzu und fragte ihn: »Guter Meister, was soll ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen?« 17 Er aber sprach zu ihm: »Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein! Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote!« 18 Er sagt zu ihm: »Welche?« Jesus aber sprach: »Das: Du sollst nicht töten! Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden! 19 Ehre deinen Vater und deine Mutter! Und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«” [Matthäus 19:16-19]

„Und als er auf den Weg hinausging, lief einer herzu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: »Guter Meister, was soll ich tun, um das ewige Leben zu erben?« 18 Jesus aber sprach zu ihm: »Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein! 19 Du kennst die Gebote: Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht töten! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden! Du sollst nicht rauben! Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!«” [Markus 10:17-19]

„Und es fragte ihn ein Oberster und sprach: »Guter Meister, was muß ich tun, um das ewige Leben zu erben?« 19 Da sprach Jesus zu ihm: »Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein! 20 Du kennst die Gebote: Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht töten! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden! Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!«” [Lukas 18:18-20]

Sündenvergebung durch das Gebet

„Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden.” [Jakobus 5:15]

Sündenvergebung, indem man andere zum Glauben bringt

„Brüder, wenn jemand unter euch von der Wahrheit abirrt, und es führt ihn einer zur Umkehr, so soll er wissen: »Wer einen Sünder von seinem Irrweg zur Umkehr führt, der wird eine Seele vom Tod erretten und eine Menge Sünden zudecken.« [Jakobus 5:19-20]

Schlussfolgerung

Wenn die Menschen die Vergebung Gottes und somit das ewige Leben im Paradies auch ohne den Glauben an einen Opfertod Jesu (a.) erlangen konnten, dann besteht keine Notwendigkeit darin, dass Jesus (a.) stellvertretend für die Sünden der Menschheit sterben musste.